Arbeitskreis Jugendzahnpflege -

Es gibt wohl niemanden, der nicht Süßes in irgendeiner Form liebt, sei es als Nachspeise, als kleine Zwischenmahlzeit, als leckeren Kuchen oder manchmal auch als kleinen Trost für Herz und Seele. Kinderaugen leuchten beim Anblick von Süßigkeiten. Andererseits – wer weiß das nicht - ist Zucker problematisch für die Ernährung und eine große Gefahr für die Zähne. Was ist er denn nun, der Zucker, gut oder schlecht, Freund oder Feind? Die Antwort ist einfach – und nimmt uns doch in die Pflicht: Sowohl - als auch, denn auf den richtigen Umgang damit kommt es an.

Nach dem Essen wird jeglicher Zucker in Blutzucker verwandelt. Dieser wiederum ist der wichtigste Energieträger in unserem Körper. Zucker ist also grundsätzlich gut und nützlich für uns, und so liebten und sammelten schon unsere Vorfahren süße Früchte und Beeren. Da wir Energie brauchen, hat uns die Natur auf Süßes geeicht - nur mit einem hat sie dabei ganz und gar nicht gerechnet: mit dem Zucker in Reinform aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben. Mit Früchten und Beeren nämlich werden außer dem Zuckeranteil auch Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und vieles andere aufgenommen. Wir aber bedienen uns heute hemmungslos: löffelweise aus der Zuckerdose, mit Schokolade, Bonbons usw. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn es gibt auch reichlich versteckten Zucker, z.B. in Ketchup, in vielerlei Fertiggerichten - und nicht zu vergessen in süßen Getränken wie Limonade, Eistee und Cola, die Zucker in zum Teil hohen Konzentrationen enthalten.

Wir müssen also lernen, mit Zucker in diesen Formen umzugehen. Dabei ist es für die Zähne völlig unwichtig, ob es sich um Haushaltszucker, Honig oder Rohrzucker handelt: Alle Zuckerarten verursachen zusammen mit den Bakterien im Zahnbelag gleichermaßen Karies.

Nun die gute Nachricht: Verzichten müssen wir nicht! Nur ein wenig aufpassen. Für die Zähne kommt es in erster Linie auf die Dauer des Süß-Kontaktes an, denn unser Speichel kann sie schützen. Aber er braucht Zeit dazu, zuckerfreie Zeit. Unser Motto muss also lauten: Geschickt naschen! Konkret heißt das: Nicht zu häufig, nicht zu klebrig (dazu gehören auch Bananen!) und nicht vor dem Schlafengehen.

Diese einfachen Regeln werden oft sträflich vernachlässigt. Am allerschlimmsten: Fruchtsäfte und zuckerhaltige Getränke in Trinkflaschen von Kleinkindern. Der ständige Zuckerspiegel im Mund erzeugt zum Teil verheerende Gebissschäden. Abschreckendes Beispiel Nummer zwei: der Lolly in der Backentasche. Der Zucker erhält reichlich Zeit für sein zerstörerisches Werk, und man kann fast zusehen, wie die Backenzähne zerfressen werden. Durst bekommt man davon auch noch. Wenn der dann mit süßen Getränken gelöscht wird, ist das viel zu viel.

In diesem Zusammenhang auch ein Appell: Es gibt viele kleine Geschenke, die Kinder strahlen lassen. Es müssen ja keine Süßigkeiten sein: Das dankbare Lachen wird unter Umständen teuer bezahlt – von den Kindern. Und wenn schon Süßes, gibt es eine gute Alternative: zahnfreundliche Süßwaren, die man am Zahnmännchen erkennt. Sie schmecken süß, verursachen aber keine Karies.

Zucker und Zähne – eine Leidensgeschichte? Das muss nicht sein: Denn wer geschickt nascht und sich die Zähne regelmäßig und richtig putzt, der ist auf der sicheren Seite.