Arbeitskreis Jugendzahnpflege -

Aufgaben

(Beitrag aus der SüWo vom 21.09.2016)

Bei der Jubiläumsfeier des Arbeitskreises Zahnjugendpflege in Groß-Gerau stellten sich Heike Neth, Vereinsvorsitzender Dr. Peter Eberhardt, Geschäftsführerin Martina Burger, Landrat Thomas Will, Kerstin Tober und Bettina Bauer (von links) zum Erinnerungsfoto mit Hexe Irma zusammen.

KREIS GROSS-GERAU – Der Arbeitskreis Jugendzahnpflege Kreis Groß-Gerau besteht seit 25 Jahren. Seine Aufgabe: Kindern die Bedeutung der Zahnpflege zu vermitteln. Das Jubiläum des gemeinnützigen Vereins wurde jetzt in der Geschäftsstelle in der Groß-Gerauer Sudetenstraße bei einem Tag der offenen Tür mit rund 60 Gästen gefeiert, welche Geschäftsführerin Martina Burger freudig begrüßte. Unter den Gratulanten war auch Landrat Thomas Will, der zwar einmal im Jahr zur Kontrolle zum Zahnarzt geht, aber den fälligen Termin auch schon mal etwas hinausschiebt, wie er zugab: „Da ist vielleicht noch ein bisschen Angst vorm Zahnarzt aus Kindertagen übrig. Es ist gut, wenn die Kinder von heute die nicht mehr haben müssen, weil sie von klein auf lernen, wie sich vorbeugen lässt.“

Zahnkrankheiten wie Karies und Parodontose können auf lange Sicht gesundheitliche Probleme im ganzen Leib verursachen. Entzündungen im Kiefer können verantwortlich sein für Gelenkentzündungen oder Herzinfarkt. Über die Blutgefäße dort verteilen sich Bakterien im Körper. Wer das weiß, verhält sich entsprechend. Die Wissensvermittlung kann also gar nicht früh genug beginnen. An diesem Punkt setzt der Verein an. Mit der in Paragraf 21 des Sozialgesetzbuchs gesetzlich vorgeschriebenen Verhütung von Zahnerkrankungen hat er im Jahr 1991 begonnen.

Der Arbeitskreis Jugendzahnpflege kümmert sich in Zusammenarbeit mit rund 40 sogenannten Patenschafts-Zahnärzten und dem Fachbereich Gesundheit des Kreises um die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe. Zur theoretischen Schulung kommt die praktische Übung mit den Kindern im Alter bis zum zwölften Lebensjahr: das gemeinsame Zähneputzen. Die Leistung des Arbeitskreises sei enorm, betonte Landrat Thomas Will in seinem Grußwort. Denn er organisiert für rund 24000 Kinder die Gruppenprophylaxe in rund 120 Kindergärten, 27 Krabbelgruppen, 38 Grundschulen, 19 weiterführenden Schulen und sieben Förderschulen. Alle Kinder im Kreisgebiet werden erreicht, jeden Tag ist in einer Schule oder einem Kindergarten gemeinsames Zähneputzen angesagt.

Diese Zahlen sind nur möglich mithilfe des Groß-Gerauer Kooperationsmodells: Zusätzlich zu den Helfern aus den Zahnarztpraxen wirken freie Mitarbeiterinnen – derzeit sind es 60 – auf Honorarbasis an der Gesundheitserziehung mit und gehen für den Arbeitskreis in die Schulen. Dr. Michael Herzog, als Jugendzahnarzt Gründungsmitglied und langjähriger Geschäftsführer des Arbeitskreises, hatte sich dieses Schweizer Prophylaxe-Konzept zu Beginn näher angeschaut und dafür eingesetzt, dass es im Kreis Groß-Gerau übernommen wird. „Weil wir damals ganz neu anfingen, war das die Chance, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen“, so Herzog. Auch seine Nachfolgerin Martina Burger betont die Vorreiterrolle, die der Kreis damit bekam. Ein Vorteil mit den eigens geschulten Instruktorinnen sei, dass nicht einige wenige Ärzte und Helfer die immer selben Hinweise geben müssten. So verteile sich die Arbeit in Kindergärten und Schulen auf viele Schultern – und alle seien mit Eifer bei der Sache.