Arbeitskreis Jugendzahnpflege -

Dass Zucker zum Problem für Zähne und Ernährung werden kann, ist uns hinlänglich bekannt. Für die Zähne ist es dabei völlig gleichgültig, um welche Art von Zucker es sich handelt: ob wir nun mit Haushaltszucker (Saccharose), Fruchtzucker (Fructose) oder Malzzucker (Maltose) süßen, in Verbindung mit Zahnbelag (Plaque) kann in jedem Fall Karies entstehen. Bei der Ernährung ist das offenbar anders, denn Fruchtzucker, der vor allem zum Süßen von Erfrischungsgetränken verwendet wird, steht in dringendem Verdacht, ein besonders heimtückischer Dickmacher zu sein.

Übergewicht wird zunehmend zum Problem. Um das zu erkennen ist es schon lange nicht mehr nötig, den Blick nach Amerika zu wenden. Es reicht aus, sich bei uns an einem fast beliebigen Ort umzusehen. Die Ursachen hierfür, das hat sich längst herumgesprochen, sind in erster Linie falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Während früher Fette meistens verteufelt und Kohlenhydrate fast durchweg empfohlen wurden, sind in den letzten Jahren zunehmend die Kohlenhydrate ins Visier der Wissenschaftler geraten. Heute geht man davon aus, dass sie nicht unwesentlich zum Übergewicht beitragen, wohingegen den Fetten zum Teil Unrecht getan wurde. Neuerdings ist nun ein spezielles Kohlenhydrat in Verdacht geraten, ein besonders schlimmer Dickmacher zu sein: der Fruchtzucker. Dieser nämlich wird ohne den Umweg über das Insulin verstoffwechselt, wodurch die durch Insulin ausgelöste Sättigung entfällt. Größere Mengen davon fördern zudem die Fettsynthese. So wird ein Zusammenhang zwischen weltweit ansteigendem Fructose-Konsum und der gleichzeitig steigenden Anzahl übergewichtiger Menschen vermutet. Grund für den steigenden Fructose-Verbrauch ist vor allem das Süßen mit fructosehaltigem Maissirup. Dieses Produkt ist billiger und süßer als Haushaltszucker. Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam bewiesen in einer Studie diesen Zusammenhang bei Mäusen. Nun wird gefordert, den Verbrauch von Fructose drastisch zu verringern oder durch kalorienfreie Alternativen zu ersetzen.

Obwohl bezüglich des Fructose-Stoffwechsels noch nicht alle Zusammenhänge wissenschaftlich abgesichert sind und der Verbrauch von fructosehaltigem Maissirup in Deutschland noch relativ gering ist, sollten wir alarmiert sein. Das bedeutet nun keinesfalls, dass Früchte, denen der Fruchtzucker seinen Namen verdankt, zu meiden sind. Im Gegenteil: Obst und Gemüse gehören unbedingt zur gesunden Ernährung – und enthalten zudem sehr wenig Fruchtzucker. Bedenkliche Fructosemengen können hingegen in Erfrischungsgetränken und auch in Süßigkeiten enthalten sein. Es lohnt sich also, bei süßen Getränken genauer auf die Flaschenetiketten zu schauen oder besser gleich Wasser zu trinken.